Im schönen Hohenloher Land befindet sich der landwirtschaftliche Betrieb der Familien Kruck. Von außen betrachtet entwickelt sich dieser seit Generationen wie selbstverständlich. Tatsächlich hat sich hier nicht zufällig ein vielschichtiges Unternehmen gebildet, das generationenübergreifend geleitet und betrieben wird – denn seit vielen Jahren begleiten und unterstützen Experten aus dem Beratungsnetzwerk KVBSI den Betrieb perspektivisch und damit zielführend.
Die Geschichte begann 1979 mit dem Kauf des Unteren Railhof durch Fritz Kruck: 20 Rinder im Anbindestall, 60 Zuchtsauen und 30 ha waren die Ausgangslage. Heute, 44 Jahre später, erlebt man die Entwicklung, die der Hof genommen hat: 160 Kühe mit Nachzucht, Rindermast mit Limpurger Rindern, Ziegen, Eseln, 270 ha Fläche und eine Biogasanlage mit 350 KW Bemessungsleistung. 1990 übernahmen Dorothee und Johannes Kruck den Hof. Da wurden über die Jahrzehnte tatsächlich viele richtige Entscheidungen getroffen – aus der Familie heraus und gemeinsam mit unserem Berater-Team.
Doch eins nach dem anderen. Nachdem das Ehepaar Kruck 1996 die Zuchtsauen durch Mastschweine ersetzte und einen Kuhstall für 50 Kühe baute, diesen auf 90 Kühe erweiterte, wurde 2010 eine Biogasanlage mit Trocknung erstellt. 2015 erfolgte der Einstieg von Sohn Felix in Form einer Beteiligung an der GbR. Bis heute wird Gas von der landwirtschaftlichen GbR aus der Energieerzeugung zugekauft. Tochter Judith, seit 2020 Mitgesellschafterin, brachte neben ihrem Engagement auch ihr Gespür für Tiere ein. Ihre Entscheidung für eine Milchviehherde und das damit verbundene modernisierte Standbein werden noch Jahrzehnte wirtschaftliche Sicherheit und Erfolgsgarant für den Unteren Railhof sein.
„Der Berthold (Rothenfels) ist seit 2002 unser Steuerberater und kennt unseren Betrieb in- und auswendig. Wenn man an die Besonderheiten der Landwirtschaft und in der EEG- Energieerzeugung denkt, ist rechtssicheres Wachsen ohne so einen Spezialisten kaum möglich.“
Johannes Kruck / Unterer Railhof
Mit der heutigen LGG Steuerberatung GmbH, entstanden aus der Buchstelle LBV GmbH und LGG Steuerberatungsgesellschaft mbH, arbeiten die Krucks seit dem Kauf auf dem Unteren Railhof vor 44 Jahren zusammen. Berthold Rothenfels und ADM Walter Köhn unterstützen Krucks weit über buchhalterische Erfassung, Steuererklärungen und Jahresabschlüsse der verschiedenen Unternehmensteile hinaus. Vielmehr beraten sie unter Einbeziehung der landwirtschaftlichen Besonderheiten und persönlichen Gegebenheiten auch bei Gründung und Erweiterung der GbR und durch die steuerliche Überprüfung von Verträgen. Mit der Hofübergabe an die Junior-Generation von Judith und Felix bahnt sich die nächste weitere Herausforderung an, bei der externe Beratung und Input des Kompetenzverbundes gefragt sein werden. Selbst landwirtschaftliche Betriebe lassen sich nicht ohne Weiteres erweitern oder aufteilen – gerade hier ist fachlich übergreifende aber auch persönliche Expertise gefragt.
„Im KVBSI eint uns das berufsständische Leitbild: im Zentrum steht die Unterstützung der Landwirtschaft und der Bauernfamilien. Die Entwicklung des Familienbetriebes Kruck zeigt uns im besten Sinne, um was es uns dabei geht. Darauf sind wir stolz.“
Heiner Rumetsch / AgriConcept
Seit einem Jahrzehnt begleitet auch die AgriConcept Beratungsgesellschaft mbH als Kompetenzpartner des KVBSI die Familie Kruck in Sachen Stärken-/Schwächenanalyse, strategischer Betriebsentwicklung und natürlich auch hinsichtlich der Baubetreuung im Agrarinvestitionsförderungsprogramm AFP. Für Johannes Kruck war es überaus wichtig, dass jemand von außen auf den Betrieb schaut. Dies half bei der Entscheidungsfindung zum Stallbau und bei Bankterminen. Johannes Häckel von der AgriConcept meint dazu: „Anstatt den Betrieb schönzureden, möchten wir eine ehrliche Perspektive aufzeigen: neutral, kompetent und zielorientiert.“ Das Fazit von Johannes Kruck: „Nur zu bauen, weil es eine Förderung gibt, ist tatsächlich eine schlechte Basis.“
„Für uns ist es überaus wichtig im Sinne der Landwirtschaft für ihre auftraggebenden Betriebe und Familien zu agieren. Nur so können wir unsere Kompetenz sachdienlich und zukunftssicher an den richtigen Stellen einbringen.“
Heike Hornstein / ObjektplanAgrar GmbH
Eine Aufstockung des Viehbestandes, ein Einsatz zweier Melkroboter bei gleichzeitiger Verbesserung des Tierwohls – genau das haben die Familien mit ihrem neuen Milchviehstall geschafft. Den Anfang der Zusammenarbeit mit dem KVBSI-Kompetenzpartner ObjektplanAgrar machte die Meisterarbeit von Judith Kruck. Um den Milchviehbereich zu erweitern, suchte Judith Kruck auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest 2018 den Kontakt zum Unternehmen. Ihr Ziel war ein Stall mit zeitgemäßen Tierwohlstandards, in den durch einen Anbau an den bestehenden Stall ein Melkroboter zum Einsatz kommen kann. Die besondere Herausforderung: Das vorhandene Grundstück schränkte das Bauvorhaben räumlich stark ein. Und trotzdem fand man gemeinsam eine Lösung, die trotz eines höheren Platzbedarfs über 50 Kühen mehr ein neues Zuhause gibt. Leider brannte 2020 in der Planungsphase ein Altgebäude ab und die zerstörten Funktionsbereiche mussten ersetzt werden. Im Zuge der Neuplanung war der Brandschutz des neuen Stalls im Fokus der Behörden. Johannes Kruck: „Gut, dass wir die ObjektplanAgrar im Boot hatten, sonst wäre es mit der Baugenehmigung weitaus schwieriger geworden.“
„Innerhalb eines Mandates können wir situativ und digital Experten in unsere Projekte schalten. Nach entsprechender Zustimmung durch den Mandanten erfolgt die Einsicht in die Betriebsunterlagen ohne Reibungsverluste direkt und digital.“
Andreas Knäuer / LGG
Gleich nach dem erfolgreich realisierten Stallbau blickt der Railhof weiter nach vorn. Als nächstes Projekt ist der Umbau der Kälberhaltung geplant, gefolgt von einer neuen Mehrzweckhalle. Und auch künftig will sich Familie Kruck für den Bereich Schulbildung im Rahmen des Projekts „Lernort Bauernhof“ für Kinder und Lehrkräfte einsetzen. Über all diesen „Kleinigkeiten“ schwebt die große Aufgabe, eine gut strukturierte Hofübergabe an die neue Generation zu gestalten. Spätestens hierbei wird wieder eine KVBSI-Gemeinschaftsleistung erforderlich sein. Denn ein dynamischer Familienbetrieb und drei erfahrene Dienstleister ergeben: eine gute und schnelle Kommunikation und erfolgreiche Projekte durch gewachsene Verbindungen. Das meint zumindest Familie Kruck einstimmig, wenn sie auf ihre Vergangenheit und ihr jüngstes Bauprojekt zurückblickt. Die kurzen Wege zwischen den Beteiligten und die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Partnern waren nur zwei der genannten Vorteile dieser erfolgreichen Konstellation.
Betriebsspiegel und Geschichte Landwirtschaftliches Unternehmen der Familie Kruck
Erwerb
1979 durch die Eltern von Johannes Kruck
1990 Übernahme durch Dorothee und Johannes Kruck
Mitarbeitende
Johannes und Dorothee Kruck, Kinder Felix und Judith Kruck
Lage
Unterer Railhof bei Mulfingen in der Hohenloher Ebene
Rechtsform
GbR innerhalb Familie Kruck
Tierhaltung
150 Milchkühe + Nachzucht
Melkroboter (ersetzt 3 Stunden Melkzeit pro Tag)
Kleine Pferde-, Esel- und Ziegenhaltung
Landwirtschaftliche Fläche
250 ha Fläche, 50 % Acker und 50 % Grünland, 20 ha extensives Grünland im Jagsttal, genutzt durch Trockensteher, Kalbinnen und Limpurger-Rinderherde
Betriebsleitung
Durch Vater Johannes, Tochter Judith und Sohn Felix - beide mit Meistertitel in der Landwirtschaft
Aufgabenstruktur
Felix verantwortet Acker und Grünland sowie die Biogasanlage, Judith ist „Milchkuhflüsterin“ – die Planung des Rinderstalles mit Haltungsform 3 war Judiths Meisterarbeit
Projekt
Unterer Railhof
Familie Kruck
Unterer Railhof
74673 Mulfingen
Download
KVBSI-Unterer-Railhof.pdf